Du planst mit dem Auto, Motorrad, Wohnmobil oder Camper zum Nordkap zu fahren und bist auf der Suche nach der günstigsten Route? Dann ist ein Roadtrip durch Schweden die perfekte Lösung für dich. Welche Vor- und Nachteile ein Schweden Roadtrip hast, erfährst du in diesem Blogbeitrag.
Roadtrip Schweden: Wie seid ihr auf die Idee gekommen mit dem Auto zum Nordkap zu fahren?
Gute Frage! Normalerweise bin ich ein Radreisender aus Leidenschaft. Ich bin 2019 mit meinem sibirischen Husky und einem Supermarktfahrrad ohne Geld zum Nordkap geradelt.
Damals führte uns die Reise durch Dänemark und Norwegen. Mein Husky und ich machten Bekanntschaft mit der wilden und atemberaubenden Fjordlandschaft Norwegens und ich warf beinahe täglich die Angelrute aus.
Seit 2021 bin ich zusammen mit meiner Freundin Anki auf Radreise, dadurch hat sich einiges verändert. Sie hat ihre Mietwohnung aufgegeben und im Herbst 2021 sind wir gemeinsam mit unseren beiden Hunden über die Alpen geradelt mit dem Reiseziel Kreta.
Leider bekam Anki irgendwann Schwierigkeiten mit dem Knie und musste operiert werden. Deswegen mussten wir das Radreisen erst einmal sein lassen.
Nach der Operation im Winter 2022 dauerte es circa 6 Monate, bis Anki wieder normal laufen konnte. Da war klar: eine Radreise würde so schnell nicht mehr möglich sein. Ihre Abenteuerlust jedoch war ungebrochen. Ihr ganzes Leben lang sehnte sie sich danach einmal Skandinavien einen Besuch abzustatten, doch hatte es nie getan.
Also war jetzt der perfekte Zeitpunkt, denn ich hatte 2019 mein Fahrrad in Norwegen zurückgelassen, mit der festen Absicht 2020 zurückzukehren, um den Iron Curtain Trail bis zum schwarzen Meer zu radeln. Wie wir alle wissen, machte da Corona einen gehörigen Strich durch die Rechnung.
Inzwischen waren also unglaubliche 4 Jahr vergangen und das warf die spannende Frage auf, was von dem Fahrrad noch übrig war.
Schweden Roadtrip: Wie seit ihr zu eurem neuen Reisgefährt gekommen?
Ankis Vater hat ihr seinen alten Opel Omega geschenkt, der jahrelang ungenutzt in der Garage stand. In liebevoller monatelanger Arbeit hat er das Auto mit seinen rund 250 000 Kilometer wieder fit gemacht und alles mögliche erneut, was es zu erneuern gibt.
Er hat die Klimaanlage wieder zum Laufen gebracht, die Bremsbeläge, Bremsscheiben, Keilriemen und Querlenker gewechselt und noch so viel anderes, was das Auto fast schon zu einem Neuwagen macht.
Für die damalige Zeit hat das Auto eine absolute Luxusausstattung mit Klimaanlage, Sitzheizung, Standheizung, elektrischen Fensterheber, Tempomat und vielem mehr.
Nichtsdestotrotz bleibt unser Reisestil spartanisch.
Wie sieht euer Reisestil jetzt aus?
Mit dem Auto unterwegs zu sein, ist eine vollkommen neue Erfahrung. Anki und ich hatten bereits einmal einen Roadtrip zur Nordsee gemacht, doch monatelang mit dem Auto zu reisen, ist schon eine Umstellung.
Es verursacht natürlich auch deutliche höher Kosten, als eine Radreise. Allein schon weil Diesel getankt werden muss. Der Preis in Schweden liegt über dem in Deutschland.
Deswegen bleiben wir, was den Luxus anbelangt genauso spartanisch wie früher.
Das bedeutet, dass wir jeden Abend Wildcampen in der Natur. So sparen wir uns die Übernachtungskosten. Gegessen wird ein Porridge zum Frühstück, ein Protein-Shake zum Mittagessen und Reis oder Spaghetti zum Abendessen.
Waschen tun wir uns mit Feuchtetücher oder wir springen in den See (davon gibt es mehr als genug in Schweden – nur die Temperatur kann sehr variieren).
Alle 2-3 Wochen besuchen wir einen Campingplatz, um uns mal wieder richtig sauber zu machen und unsere Wäsche zu waschen.
Nordkap Roadtrip: Wie lang werdet ihr auf Reise sein?
Die Distanzen von Deutschland bis zum Nordkap sollte man nicht unterschätzen, das habe ich bereits 2019 auf meiner Radreise deutlich zu spüren bekommen. Von Kristiansand im Süden Norwegens bis zum Nordkap sind es rund 2000 Kilometer. Also in unserem Fall circa 4 Tankfüllungen.
Doch auch wer einen Roadtrip unternimmt und in 2 Wochen am Nordkap sein will, der wird daran kaum Freude finden, weil es bedeutet pausenlos Kilometer zu machen.
Meine Einstellung nach all den Jahren ist nach wie vor: der Weg ist das Ziel. Wir wollen Schweden erkunden, in die Natur und Mentalität eintauchen und das Land mit jeder Faser unseres seins spüren.
Deswegen haben wir mindestens 3 Monate für den Roadtrip eingeplant und sind im Durchschnitt 100 Kilometer pro Tag gefahren.
Am Anfang der Reise waren wir etwas zügiger unterwegs, weil Anki es kaum erwarten konnte nach Schweden einzureisen.
Schweden Roadtrip: Welche Route nehmt ihr zum Nordkap?
Es gibt verschiedenste Möglichkeiten zum Nordkap zu gelangen. Dabei sollte man vor allem Dinge folgende Dinge berücksichtigen:
- Wie viel Zeit habe ich zur Verfügung?
- Wieviel Geld habe ich zur Verfügung?
- Welche Sehenswürdigkeiten will ich unbedingt anschauen?
Roadtrip Schweden: Die Preise sind (fast) wie in Deutschland
Während es uns an Zeit nicht mangelt, wollten wir das Geld sparsam einteilen, weil ein Roadtrip - wie bereits erwähnt - mit höheren Kosten einhergeht, verglichen zu einer Radreise. Deswegen haben wir uns entschieden über Schweden zu fahren, anstatt über Norwegen.
Der Grund ist simpel. Die Preise in Schweden sind vergleichbar mit denen in Deutschland. Hier und da sind sie etwas teurer z. B. beim Diesel-Preis, doch verglichen zu Norwegen sind die Einkäufe immer noch spottbillig. Norwegen gilt schließlich als siebtteuerstes Land der Welt.
Bereits bei meiner Radreise durch Norwegen im Jahr 2019 habe ich gestaunt, wie teuer die Lebensmittel sind, weshalb ich mich vorrangig von Reis und Fisch ernährt habe. 4 Jahre später sind die Kosten weiter gestiegen sind.
Ebenfalls sollte man bedenken, dass Norwegen die längste Küste Europas hat. Die ausgefransten Fjorde sind einerseits wunderschön, doch müssen auch mit zahlreichen Fähren überquert werden. Für Radfahrer sind diese relativ günstig. 2019 kostete mich eine Fjordüberquerung pro Tag mit der Fähre durchschnittlich 5€. Ein Autofahrer wird da - je nach Fahrzeuglänge - deutlich mehr zur Kasse gebeten.
Bedingt durch die hohe Reisegeschwindigkeit bei einem Roadtrip (> 100 Kilometer pro Tag), wären zudem gleich mehrere Fähren pro Tag fällig, die vermutlich mindestens 10€ für ein Auto kosten. Außerdem wird in Norwegen hin und wieder auch Maut verlangt. Die Rechnung dafür kommt nach der Reise per Post nach Hause.
Fazit: Wer viel Zeit und Geld hat, der kann problemlos mit dem Auto durch Norwegen zum Nordkap fahren. Wer etwas sparsamer unterwegs sein möchte, der fährt besser über Schweden.
Die genaue Route durch Schweden haben wir ziemlich flexibel gehalten. Am Anfang sind wir die Westküste Schwedens hochgefahren bis Göteborg, anschließend haben wir den 4 größten Seen Schwedens einen Besuch abgestattet, um dort angeln zu gehen. Dann sind wir ostwärts zur Hauptstadt Stockholm gefahren.
Von da ging es Richtung Norden nach Upsalla, wo wir das erste Mal auf einem Campingplatz übernachteten. Dann ging es ins Inland zu einem Nationalpark, wo wir dem angeblich ältesten Baum der Welt einen Besuch abstatteten.
Vom Nationalpark aus fuhren wir immer weiter nördlich, um später Richtung Bodo in Norwegen zu fahren. Dort ist der größte Gezeitenstrom der Welt, den jeder einmal gesehen haben sollte. Außerdem eignet es sich dort sehr gut zum Angeln. Von Bodo geht es mit der Fähre nach Moskenes auf die Lofoten, denn ein wenig Norwegen-Feeling wollten wir dann doch erleben.
Von Narvik geht es zum Nordkap und anschließend in der Nähe von Kirkenes mein Fahrrad holen.
Für die Heimfahrt werden wir vermutlich über Finnland, Estland und Litauen fahren.
Ist Angeln in Schweden kostenlos?
Wenn du das Angeln liebst, dann habe ich gute Nachrichten! In Schweden kann entlang der Küste und an den 5 größten Seen des Landes kostenlos und ohne Angelschein geangelt werden. Auch sonst ist das Lösen einer Angelkarte sehr unkompliziert gelöst.
An nahezu jedem See befindet sich ein Schild mit dem Hinweis, dass auf ifiske.se eine Tages-, Wochen-, oder Jahreskarte gekauft werden kann. Dort findest du auch die jeweiligen Regeln, die für das Gewässer gelten.
Manche Fische dürfen gar nicht gefangen werden und müssen zurückgesetzt werden. Bei anderen richtet es sich nach der Größe. Wir haben im Vänern, dem größten See Schwedens einen gigantischen Hecht gefangen. Wichtig zu beachten ist, dass es auch an den größten Seen Schwedens Gebiete geben kann, wo das Angeln verboten ist.
Anki hatte am Vänern mal eine Rotfeder am Haken. Ansonsten hatten wir mit dem Handangeln keine großen Erfolge zu verbuchen, weder an den Seen noch beim Meeresangeln an Schwedens Westküste.
Es gibt zahlreiche riesige Flüsse in Schweden, die sich gut für das Lachsangeln eignen. Nicht überall kann man die Angelkarte bereits über ifiske.se erwerben. Manchmal muss man auch klassisch in einen Laden gehen.
Fazit: wer seinen Skandinavien Trip mit einem ausgiebigen Angelurlaub verbinden will, der sollte entweder Norwegen einen Besuch abstatten oder sich mit den Einheimischen kurzschließen, um zu erfahren, wo die richtigen Stellen sind und was der richtige Köder ist. Auch ein Boot zu mieten kann durchaus sinnvoll sein.
In der Nähe fischreicher Flüsse werden oft auch Kurse angeboten, die zeigen, wie das Fliegenfischen funktioniert. So kann man live dabei sein und von den Profis lernen.
Wo bekommt man die günstigste Angelausrüstung in Schweden?
Wir sind bereits mit den Angelruten im Gepäck nach Schweden gefahren, doch wir hatten recht wenig Pilker dabei. In Südschweden gibt es große Baumarktfilialen von Bauhaus, die auch Angelzeug führen. Dort waren die Preise sagenhaft günstig.
In schwedischen Baumarktketten habe ich kein Angelzeug entdecken können. Wer nördlich von Stockholm ist, wird mit einem Angelladen vorliebnehmen müssen und dort herrschen – wie üblich – andere Preise.
Ebenfalls solle man beachten, dass es zig verschiedene Angeltechniken gibt, wie z. B. Spinnfischen oder Fliegenfischen und jede andere Ausrüstung und ein anderes Knowhow benötigt. Manche Fische beißen auf Mais, andere auf Regenwürmer, Brotkrumen und wieder andere bevorzugen einen Gummifisch. Auf ifiske.se findet man immer eine Übersicht, welche Fischarten am häufigsten im jeweiligen See vorkommen, was dem erfahrenen Angler natürlich unglaublich hilft bei der Auswahl des passenden Köders.
Was ist der günstigste Supermarkt in Schweden?
Der günstigste Supermarkt in Schweden ist Lidl. Die deutsche Supermarktkette bietet die günstigsten Preise und darüber hinaus haben wir entdeckt, dass Lebensmittel, die nicht mehr in Bestform sind, in Papiertüten getan werden und im Kassenbereich stark vergünstigt angeboten werden.
So gelang es uns einmal eine Gemüsetüte mit 3 Paprika, einem Sack Zwiebeln und einer Gurke für sagenhafte 2,50€ zu ergattern. Bis auf ein paar kleine Macken, war dem Gemüse absolut nichts anzusehen.
In schwedischen Supermärkten gilt in der Regel: umso größer der Supermarkt, desto günstiger. Die schwedische Supermarktkette ICA hat eine eigene Discountermarkte mit den Namen Basic. Wer danach Ausschau hält, findet in der Regel die günstigsten Preise. Die günstigsten Nudeln sind Spaghetti in Großpackungen bis zu 2 Kilo. Aber auch Reis stand oft bei uns auf dem Speiseplan.
Die meisten schwedischen Supermärkte habe von Montag bis Sonntag offen – zumindest in größeren Städten. In der schwedischen Wildnis sind die Supermärkte kleiner, teurer und haben sonntags in der Regel geschlossen.
Roadtrip Schweden: Welche Sehenswürdigkeiten würdest du empfehlen?
Es gibt verschiedenste tolle Sehenswürdigkeiten in Schweden, die man auf dem Weg zum Nordkap in Augenschein nehmen kann. Besonders zu empfehlen sind die folgenden: